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Leserbrief zum Thema "Badehaus"

veröffentlicht von Administrator am 22.10.2024
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Leserbrief von Volker Ammer (veröffentlicht in der LZ am 22.10.2024) als Antwort auf einen Leserbrief von Eberhard Block: „Bin der SPD als Steuerzahler dankbar“ (veröffentlicht am 26.9.2024):

In der LZ war am 5.7.2024 zu lesen, dass die Stadt den angedachten Investor, die Unternehmensgruppe InterSPA, mit jährlich 700.000 Euro bezuschussen wolle, und dies, obwohl uns einige Ratsmitglieder mehrfach öffentlich versicherten, es würden für die Pläne des Investors reichlich öffentliche Fördermittel fließen. Herr Block, der seit nunmehr 9 Jahren weder Bürgermeister noch Ratsmitglied ist, behauptet nun, mit einem durch eine Bürgergenossenschaft betriebenen Bad müssten jährlich 100 Euro pro Bürger aus öffentlicher Hand in das Badehaus fließen. Das wären dann rund 1.700.000 Euro. Woher nimmt Herr Block diese Zahl? Die Bürgergenossenschaft hat jedenfalls andere Zahlen genannt. Ist die von Herrn Block genannte Zahl frei erfunden oder hat er Zugriff auf Informationen, die er gar nicht haben dürfte? Einige Stadtverordnete werden ja nicht müde zu betonen, dass die Zahlen bislang nur Ihnen intern vorlägen aber keinesfalls für die Öffentlichkeit bestimmt seien. Herr Block ist in dieser Hinsicht nicht mehr und nicht weniger als ein ganz normaler Bürger wie ich und jeder andere Bürger dieser Stadt. Das Herr Block also mit einer Zahl agiert, die er nicht kennen dürfte, hinterlässt mindestens ein Geschmäckle. 

Selbst wenn die von ihm genannte Zahl stimmen sollte, bleibt der Umstand, dass erstens der jährlicher Zuschuss der Stadt an das Badehaus nicht die einzigen Steuermittel sind, die bei einer Entscheidung für den Investor in das Badehaus flössen. Auch die angeblich sehr hohen Fördermittel werden ebenso von uns Steuerzahlern bezahlt und müssen zu den von uns Bürgern zu tragenden Kosten hinzugerechnet werden.

Wenn man sich die öffentlich verfügbaren Erfahrungen anderer Städte mit diesem Investor anschaut, darf man zu Recht große Zweifel daran haben, dass es bei den 700.000 Euro direkter Zahlungen der Stadt bleibt. Und bekanntermaßen will der Investor ja vor allem ein Hotel mit Schwimmlandschaft und Spa bauen und betreiben. Der Interessenskonflikt zwischen Nutzung durch Hotelgäste, der für uns Bürger wichtigen Nutzung als Bürgerbad und die von der Politik gewollte Nutzung für den Schulsport liegt auf der Hand. Wer sitzt dann am Ende am längeren Hebel? Doch wohl der Investor als Betreiber des Badehauses. Was das bedeuten kann, sieht man an den Beispielen „Wonnemar Wismar“ und „Wonnemar Marktheidenfeld“. Für mich zeigen allein diese Beispiele sehr deutlich, dass man nicht davon ausgehen sollte, dass der Investor seine Versprechungen einhalten wird.

Herr Block erweckt zudem den Anschein, als gäbe es nur mit Hilfe eines Investors Fördermittel in erheblicher Höhe. Das bezweifele ich sehr. Für einen gemeinnützigen Betreiber wie eine Bürgergenossenschaft sind öffentliche Fördermittel mit Sicherheit leichter zu generieren als für einen kommerziellen Betreiber. 

Herr Block behauptet, der Tennisclub stünde vor dem Aus, wenn er ohne Zuschüsse der Stadt die Tennishalle betreiben müsse. Meines Wissens wurden die Tennishalle und die Außenplätze einstmals durch den Tennisclub selbst gebaut und auch die Unterhaltskosten bislang allein durch den Verein getragen. Die anderen Sporthallen im Stadtgebiet wurden dagegen durch die Stadt gebaut und deren Betriebs- und Instandhaltungskosten werden nicht allein durch die jeweiligen Sportvereine aufgebracht. Mit dem Argument von Herrn Block müsste man alle diese Sporthallen an private Investoren zur kommerziellen Nutzung verkaufen. Sportstätten für Breitensport bereitzustellen ist aber aus gutem Grund eine öffentliche Aufgabe. 

Volker Ammer

 

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