Es wird offensichtlich nicht ehrlich informiert | 
| veröffentlicht von Administrator am 10.9.2021 | 
Pressemitteilung zu den geplanten Windenergieanlagen auf dem Kamm des Teutoburger Waldes
DIE LINKE tritt entschieden für Klimaschutz ein. Daher steht sie       der Nutzung von regenerativen Energiequellen positiv gegenüber.       Neben dem Ausbau von Solarenergieanlagen ist dazu auch der Ausbau       der Nutzung von Windenergie wichtig. Bei der Errichtung von neuen       Windenergieanlagen bedarf es aber einer sorgfältigen Abwägung des       Nutzens mit den Beeinträchtigung von Mensch und Umwelt, dies gilt       insbesondere bei so sensiblen Standorten wie auf dem Kamm des       Teutoburger Waldes. Stephan zu Lippe und die Firma         WestfalenWind argumentierten bislang damit, dass alle geplanten         Anlagen-Standorte auf devastierten (verwüsteten) Waldflächen         befänden, auf denen Fichten dem Borkenkäfer zum Opfer gefallen         sind. 

Quelle: https://www.westfalenwind.de/westfalenwind-weist-behauptungen-der-owl-umweltverbaende-als-sachlich-falsch-und-haltlos-zurueck/       (abgerufen am 8.4.2021).
Diese auf der Homepage von WestfalenWind         nachzulesende Aussage ist nachweislich falsch! 
Eine       Ortsbegehung Ende August 2021 offenbarte, dass sich an drei der       geplanten Standorte vollkommen intakter, bereits vor einigen       Jahren aufgeforsteter Fichtenwald befindet. 
Bild oben: Intakter Fichten-Mischwald an den geplanten Windenergieanlagenstandorten WEA 01, WEA 02 und WEA 06
Auch bei zwei weiteren Standorten handelt es sich offensichtlich um keine Kahlschlagflächen sondern um Waldwiesen. An mehreren weiteren Standorten befinden sich unter abgestorbenen Fichten bereits nachwachsende junge Bäumchen, die beim Bau der geplanten Anlagen entfernt werden müssten.
Über die geplante Zuwegung wurden bislang nur sehr wenige Details veröffentlicht, wie dieses, dass überwiegend bereits vorhandene Forstwege auf 5m geschotterte Breite erweitert werden sollen.

Bild oben: In Blau sind die Zufahrten eingezeichnet, bei denen vorhandene Waldwege entsprechend verbreitert und befestigt werden, in Pink die Abschitte, die abseits von bereits bestehenden Wegen durch den Wald gebaut werden sollen
Dem "Leitfaden Rahmenbedingungen für Windenergieanlagen auf Waldflächen in Nordrhein-Westfalen" kann man entnehmen, das zusätzlich die Wegränder und der Bereich über dem Weg von Bewuchs und überhängenden Ästen freigehalten werden und scharfe Kurven begradigt werden müssen. Wer sich die Situation vor Ort anschaut, kann erkennen, dass für die 13 Anlagen geschätzte 10km bislang gut wanderbare Waldwege in breite Schotterpisten umgebaut werden müssen, z.B. der Kammweg zwischen Gauseköte und Stemberg auf einer Länge von 2,5km und wenige hundert Meter nördlich davon der parallel dazu verlaufende Illadenweg ab Kreuzkrug auf einer Länge von 3km. Letzterer ist Teil des Bäderwegs, eines touristisch besonders wichtigen Wanderwegs, der die drei Eggebäder Bad Meinberg, Bad Driburg und Bad Lippspringe miteinander verbindet. Wandern auf 5m breiten Schotterpisten ohne Schatten von Bäumen, entspricht nicht dem, was man von einer Wanderregion erwarten kann.

Bild oben: Die Wanderwege im Planungsgebiet sind hier grün eingezeichnet, rot gestrichelt die Wanderwegabschnitte, die zu breiten Zufahrten umgebaut werden sollen.
Aus der Sicht der LINKEN in Horn-Bad Meinberg wird hier gerade das       für die Energiewende so dringend notwendige Vetrauen der       Bevölkerung verspielt.
"Es ist ein Widerspruch in Sicht, dass hier Wald als dringend benötigte CO2-Speicher langfristig massiv zerstört wird, um den CO2-Ausstoß durch Kohlekraftwerke zu verringern. Wir brauchen eine Energiewende im Einklang mit dem Naturschutz und Minimierung von Flächenverbrauch", meint Stadtverordnete Diana Ammer.
Foto und Grafiken: Volker Ammer unter Verwendung von OpenStreetMap-Kartendaten
Download Dokumentation Ortsbegehungen (PDF) - überarbeitete Version vom 4.10.2021
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