Menu

Pressemitteilungen

Diana Ammer zur Nationalparkdebatte

veröffentlicht von V. Ammer am 2.2.2012
Pressemitteilungen >>

Diana Ammer, Stadtverordnete der LINKEN in Horn-Bad Meinberg bezieht Position für den Nationalpark im Teutoburger Wald und meint, dass viele Bürger den Nationalpark positiv für die Entwicklung von Stadt und Region sehen.

Sie äußert sich verärgert über die vier Ratsfraktionen CDU, FDP, SPD und Bürgerbündnis, die eine noch ausstehende Debatte im Rat bereits vorweggenommen und als angebliche Ratsentscheidung veröffentlicht haben. Hier würden demokratische Entscheidungswege ignoriert. Es seien noch gar nicht alle Fakten geklärt. Unter anderem stehe noch ein bereits beauftragtes Wertgutachten zum Horner Stadtwald aus. Ebenso eine mögliche Schlichtung oder ein Bürgerentscheid. Es werde offensichtlich einer lauten Meinungsmache nach dem Mund geredet.

 

Unabhängig von der Frage, ob der Horner Stadtwald Teil des Nationalparks werde oder nicht, spricht sich DIE LINKE in Horn-Bad Meinberg mit Nachdruck für das Nationalparkprojekt aus. Volker Ammer, Beauftragter für Pressearbeit des Stadtverbands, meint dazu: „Es bietet sich uns die einmalige Chance, eine zukunftsweisende Entscheidung für Menschen und Natur in der Region zu treffen.“ Nicht nur für den Tourismus, sondern auch für die kulturellen Einrichtungen und den Kurbetrieb, aber auch für Landwirtschaft, Gastronomie und Handel sei eine Belebung durch den Markenname Nationalparkgemeinde zu erwarten.

 

Diana Ammer ergänzt: „Es ist nicht die Frage, ob ein Nationalpark eingerichtet werde, sondern wo.“ Die Bundesrepublik habe sich international verpflichtet, bis 2050 5% der Wälder aus der forstwirtschaftlichen Nutzung zu nehmen. In der vom Bundeskabinett im November 2007 beschlossenen Nationalen Strategie zur Biologischen Vielfalt heißt es, dass bereits bis 2020 sichergestellt werden solle, dass sich auf 2% der Gesamtfläche der Bundesrepublik die Natur wieder nach ihren eigenen Gesetzmäßigkeiten ungestört entwickeln und Wildnis entstehen könne. Es stelle sich somit nun die Frage, ob unsere Region von den dazu angedachten Investitionen profitieren werde oder andere.

 

Diana Ammer verweist hinsichtlich Befürchtungen negativer Folgen für das lippische holzverarbeitende Gewerbe auf die im Wirtschaftlichkeits-Gutachten von Roland Berger aufgezeigten Alternativen und ist überzeugt davon, dass es für entsprechende Maßnahmen und Vereinbarungen einen breiten politischen Konsens gebe. So könne für die regionale Wirtschaft ein Ausgleich durch Senkung der Holzexportquote in andere Regionen außerhalb OWLs geschaffen werden. Dies sei allein eine Frage des politischen Willens. Absurd sei auch die Behauptung des SPD-Fraktionsvorsitzenden Thomas Tölle, die erfolgreiche Vermarktung des Industrieparks Lippe bei Belle hänge von der uneingeschränkten holzwirtschaftlichen Nutzung des Stadtwaldes ab.

 

Zu den Argumenten der Nationalparkgegner meint Diana Ammer, es sei schlichter Unsinn zu behaupten, der Teutoburger Wald werde den Lippern weggenommen und verschachert oder die Menschen aus dem Wald ausgeschlossen. Da ein Nationalpark neben dem Naturschutz per Gesetz die wichtige Aufgabe des Naturerlebens und der Umweltbildung zu erfüllen habe, würde der Wald statt dessen in seiner Attraktivität gesteigert, wie dies z.B. in den letzten Jahren in dem Naturschutzgebiet auf „der“ preußischen Velmerstot geschehen sei. Auch könne sich die lippische Bevölkerung mit Sicherheit leichter mit einem artenreichen zum Nationalpark geadelten Teutoburger Wald identifizieren als einem vorwiegend finanziellen Verwertungsinteressen unterworfenem Wirtschaftswald. Es lohne auch der Blick auf andere Nationalparkprojekte. So liege der LINKEN in Horn-Bad Meinberg die schriftliche Aussage von Manfred Großmann, dem Leiter des Nationalparks Hainich vor, dass es im Hainich kein Betretungsverbot und auch kein Wegegebot gebe. Auch Pilze- und Beerensammeln sei mit zeitlichen und regionalen Einschränkungen im Nationalpark Hainich möglich.

 

Wer einen Nationalpark Teutoburger Wald ablehne, verhindere damit auch einen Nationalpark Senne. Die Senne erfülle ohne die Waldgebiete im Teutoburger Wald nicht die Kriterien für einen Nationalpark und somit für eine Förderung aus dem Programm zum Schutz der Biologischen Vielfalt, da es sich bei den Heideflächen um eine durch Weidewirtschaft entstandene Kulturlandschaft handelt. Da der Abzug der britischen Streitkräfte bereits beschlossen und eine Nachnutzung durch deutsche Truppen ausgeschlossen sei, müssten bereits heute die Weichen für den weiteren Schutz der Senne und die Sicherung und Beseitigung der militärischen Altlasten gestellt werden.

zurück